|
|||||
---|---|---|---|---|---|
|
Ökologische Fertighäuser aus organischen Material
Unsere
ökologischen Fertighäuser bestehen aus Eco-Panelen. Das
Material ist ein Holzgerüst mit einer Füllung aus
gepressten Roggenstroh oder Schilf.
Die
Stärken dieser Panele ist unterschiedlich, Dachpanele haben eine
geringere Stärke, tragende Wände eine größere,
bis zu 1200 mm.
Bei tragenden Elementen sind zur Verstärkung
horizontale Brücken aus Holz eingearbeitet. Diese Fertigpanele
werden auf einem
Fundament zusammengesetzt. Anschließend
wird das Gebäude verputzt und verschalt. In unserer Rubrik
unsere Fertighäuser finden
Sie ein paar Beispiele, wie Ihr
endgültiges Haus aussehen könnte. Einschränkungen
gibt es nur durch das örtliche Bauamt, oder Sie
nehmen
Materialien, die aus einem 100%igen ökologischen Fertighaus ein
überwiegend ökologisches Fertighaus machen, und last but
not least, entscheidet in vielen Fällen auch das
Budget.
2014 hat das Deutsche Institut für Bautechnik
in Berlin für Strohballen die Allgemeine Bauaufsichtliche
Zulassung erteilt. Die komplette Richtlinie kann hier
eingesehen
werden. Baustroh gemäß der DIBt –
Zulassung Z – 23.11 - 1595, 2014 ist der Baustoffklasse E
(normalentflammbar) zu zuordnen. Mit Hilfe einer mindestens 8 mm
starken Lehmputzschicht kann eine strohgedämmte Wand „B,
s1, d0“ gemäß DIN EN 13501 – 1:2007 erreichen.
Dies entspricht einer EU-Norm von normal entflammbar.
Der
Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit beträgt
λ = 0,052 W/(m∙K) gemäß Z – 23.11 -
1595, 2014. Der Wärmedurchgangskoeffizient beträgt bei
Strohballen ohne
weitere Bekleidungen U = 0,153 W/(m²∙K).
Typisches Roggenstroh hat eine Wärmekapazität von c = 2,0
kJ/(kg∙K) TGL 35424/02 Bautechnischer Wärmeschutz, 1981.
Baustroh hat ein spezifischen Strömungswiderstand von Rs =
181 Pa s/m gemäß IAB Messbericht A 59829/3950, 25.09.2009.
Beim Lärmschutz kommt es nicht nur auf
die Stärke der
Panele, 400 mm Panele sind für die Innenwände konzipiert,
Außenwände werden generell aus Panelen mit einer größeren
Stärke gebaut, sondern auch
auf die Putzschicht an. Nach
DIN 4109:1989 Tab.11 errechnet sich der Wert für eine
Strohballenwand aus 400 mm Panelen mit Dämmung wie folgt: Rw,R =
43 dB. Dieser
genannte Wert ist allerdings nur beispielhaft.
Selbstverständlich erfüllen unsere ECO-Panele die in der oben genannten Zulassung ausgewiesenen Werte.
Genauso entscheidend wie die Wände ist natürlich auch das Dach eines ökologischen Fertighaus. Die tragenden Teile bestehen aus einem Holzgerüst, auf denen die Dachpanele oder direkt ein Reetdeckung befestigt ist. Form und Farbe ist im Grunde frei wählbar und unterliegt mehr den Auflagen des örtlichen Bauamts, dem eigenen Geschmack und natürlich auch dem vorhandenen Budget.
Ein
paar Worte zu einem Reetdach. Das Wort Reet kommt aus dem
norddeutschen und bedeutet Schilfrohr.
Die Fachregeln des
Deutschen Dachdeckerverbandes für Reetdächer schreiben eine
Dachneigung von mindestens 45
Grad vor. Dies ist notwendig,
damit das Regenwasser gut abfließen kann. Die Lebensdauer eines
Reetdachs liegt unter günstigen Voraussetzungen bei 40 Jahren.
Um ein Niedrigenergiehaus zu erhalten bedarf es auch bei einem
Reetdach einer guten Wärmedämmung. Der Dämmstoff
sollte in diesem Fall feuchtigkeitsausgleichende Eigenschaften haben.
Dafür bietet sich beispielsweise Hanfwolle an. Eines ist zwar
technisch möglich:
Solarpanelen auf einem Reetdach. Wir
kennen allerdings keinen Fall wo das Bauamt so etwas genehmigt hat.
Zu dem optischen Aspekt wollen wir dazu ohnehin keine Stellung
abgeben.
In
einigen Regionen Deutschlands stellt sich die Frage nach einem
Reetdach ohnehin nicht. Im Erzgebirge
wird eine solche Anfrage
beim Bauamt zu 99% mit Nein beantwortet.
Dachpanele
werden grundsätzlich beschichtet und gedämmt. Alle
relevanten Kennwerte der Dachdämmung sind in der
Energiesparverordnung (EnEV 2014) der Bundesregierung festgelegt.
Wird das Dachgeschoss nicht bewohnt, ist es erlaubt, was
auch
kostengünstiger ist, die Dämmung an der oberen
Geschossdecke zu installieren. Aus ökologischen und
gesundheitlichen Gründen, um auch ein wirkliches ökologisches
Fertighaus zu bauen, empfiehlt sich ein Dämmmaterial aus
tierischen oder pflanzlichen Dämmstoffen. Zur Auswahl
stehen:
Schafwolle
– Die
Fasern werden zu einem Vlies verfilzt. Um die Entflammbarkeit zu
vermindern wird Borsalz hinzu gegeben. Die Schall- und Wärmedämmung
ist ausgesprochen gut. Zudem besitzt Schafwolle eine luftreinigende
Wirkung.
Schilfrohr
– Während
ein Reetdach häufig von Bauämtern nicht genehmigt wird,
benötigt eine Dämmung aus Schilf eine Einzellassung durch
das Bauamt. Diesem Nachteil stehen die überdurchschnittlichen
Dämmeigenschaften von Schilf gegenüber. Brandtechnisch wird
Schilf als „normal entflammbar“ eingestuft.
Stroh
– Wie
bereits Schilf benötigt auch Stroh als Dämmung eine
Einzelzulassung durch das Bauamt. Häufig kommt es zu Auflagen,
wie zusätzlichen Feuchtigkeitsschutz oder sogar einem
zusätzlichen Schädlingsschutz. Dem steht ein nahezu
konkurrenzloser Preis gegenüber, bei gutem Schall- und
Hitzeschutz. Der Dämmstoff stammt aus nicht industrieller,
energiearmer Herstellung. Wie auch beim Schilf ist die Entsorgung
ebenfalls umweltfreundlich.
Hanf
– Die
größten Vorteile bei einer Dämmung mit Hanf sind eine
hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit, gute Schallschutzeigenschaften,
sowie die Resistenz gegenüber Schädlingen und Schimmel.
Hanf hat im Moment bei der Gebäude- und Dachdämmung einen
sehr geringen Marktanteil und kann auf Grund seiner Eigenschaften
lediglich zur Innendämmung verwendet werden.
Flachs
– Die
Vorteile liegen in der energiearmen Erzeugung und der unbedenklichen
Entsorgung des Dämmstoffes. Eine Dämmung aus Flachs besitzt
einen guten Schallschutz und weist feuchtigkeitsregulierende
Eigenschaften auf. Ein Nachteil von einer Flachs Dämmung liegt
in den begrenzten Anwendungsfeldern. Dies liegt auch an den
Brandschutzvorschriften.
Kork
– Der
gravierendste Nachteil von Kork als Dachdämmung ist der
Eigengeruch. Kork ist sehr druckbelastbar, atmungsaktiv und
diffusionsoffen. Er hat sehr gute wärme- und schallisolierende
Eigenschaften. Eine Korkdämmung ist daher eine echte Alternative
für eine Keller- oder Bodendämmung. Ein Nachteil ist, dass
es sich nicht um heimischen Rohstoff handelt und aufgrund längerer
Transportwege, die Ökobilanz etwas verschlechtert wird.
Kokosfasern
– Im
Gegensatz zu Kork können Kokosfasern nicht im druckintensiven
Bereichen eingesetzt werden. Auch dieser nachwachsende Rohstoff hat
wegen der langen Transportwege eine etwas schlechtere Ökobilanz.
Allerdings ist die Dämmwirkung von Kokosfasern im gehobenen
Bereich anzusiedeln. Kokosfaser ist besonders bruchfest und
elastisch. Auch der Schallschutz liegt im oberen Bereich.
Holzwolle
– Für
Holzwolle als Dämmmaterial spricht eine gute
Wärmespeicherkapazität. Moderne Holzdämmungen besitzen
eine bessere Brandklasse als die bisher vorgestellten Materialien.
Klare Nachteile sind die relativ geringe Dämmwirkung und der
deutlich höhere Preis. Gegenüber den bisher aufgelisteten
Dämmstoffen muss man bei einer Dämmung aus Holzwolle mit
dem dreifachen Materialpreis rechnen.
Seegras
– Zwar
bei weitem nicht so kostspielig wie Holzwolle ist Seegras doch mit
höheren Kosten zu veranschlagen, als Schilf, Stroh, Hanf oder
Flachs. Seegras ist ein natürlicher Baustoff, dem das
Frauenhofer-Institut für Bauphysik IBP einen sehr hohen Wert für
die Wärmespeicherkapazität bescheinigt. Daneben hat Seegras
eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit, schlechte Entflammbarkeit,
sowie die Resistenz gegenüber Schädlingen und
Schimmelbildung. Im
Grunde ist Seegras ein 1A-Kandidat für die Dämmung eines
Dachs.
Wir haben die Isolierung am Thema „Dach“ festgemacht, aber selbstverständlich gelten die hier gemachten Angaben auch für eine Boden- und Außenwandisolierung. Unsere Empfehlung ist daher, wenn es das Budget zulässt, und das Bauamt keine Einwände oder Auflagen hat, über eine gemischte Isolierung nachzudenken. Denkbar ist folgende Konstellation: Außenwände mit Stroh oder Schilf zu isolieren, Dachdämmung mit Seegras und den Boden mit Kork zu dämmen.
Was wäre ein Haus ohne Fenster und Türen? Vieles, nur kein Zuhause! Die Wahl der richtigen Fenster ist bei der Planung eines Neubaus einer der spannendsten Punkte.
Die wohl kostengünstigste Möglichkeit bieten sehr gut dämmende Kunststofffenster mit Doppelverglasung ohne Rolladen; Fensterbank innen Werzalit. Ökologisch sinnvoll ist das allerdings nicht. Legt man Wert auf ein echtes ökologisches Fertighaus, kommen nur Holzfenster in Frage. Natürlich ist der Wartungsaufwand und die Lebensdauer für Holzfenster höher als für Fenster mit einem Aluminiumrahmen oder Kunststofffenster. Der Wärmedämmwert des Fensters sollte auf jeden Fall besser als 0,9 W/m²K (U-Wert) sein. Dreifach verglaste Fenster mit gedämmtem Rahmen können sogar einen energetischen Gewinn erzielen. Für den Sommer sollte ein Sonnenschutz eingeplant werden, zumindest wenn eine konstruktive Verschattung durch Dachüberstände oder Balkone nicht möglich ist. Hier empfehlen wir Rollläden, die auch den Einbruchschutz verbessern. Nicht nur im Erdgeschoss sondern auch bei der 1. und 2. Etage sollte bei der Planung unbedingt an den Einbruchschutz gedacht werden. Je nach Objekt und Investitionsvolumen sollten Sie auch über Sicherheitsverglasung nachdenken.
Form des Eingangsbereichs und Terrassen können realisiert werden…... |
Wie bei den Fenstern sind auch bei den Türen die ökologischen Aspekte zu berücksichtigen. Während die Fenster üblicherweise in der Außenwand oder im Dach eingebaut werden, müssen wir uns auch um die Innentüren kümmern. Es bieten sich im Innenbereich zargenlose Schiebesysteme oder Zargen aus Holz mit Vollspantüren an. Massivholztüren gehen in eine ganz andere Preisklasse, können jedoch auch eingebaut werden. Die Außentüren sind ein wesentlicher Faktor im Energiesparbereich. Die erste Entscheidung betrifft Glastür, Holztür oder Beides. Bei einer Glastür besteht die wärmetechnisch optimierte Konstruktion aus zusätzlichen wärmegedämmten Rahmen, kombiniert mit einer 3-fach-Verglasung und 3 Dichtungsebenen. Gerade bei Türen im Erdgeschoss und auf einem Balkon sollte der Einbruchschutz unbedingt eingeplant werden. Eine Holztür sollte unbedingt eine Holzdicke von 96 mm mit Dämmkern haben. Diese erfüllt mit entsprechenden Rahmen sogar die Normen für Passivhäuser.
Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit den Versorgungsinstallationen, Strom, Wasser und Heizung.
Kein Haus ist komplett ohne eine Stromversorgung und, das wird immer wichtiger, eine komfortable Datenversorgung. Die geplante Elektrik reicht von der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestausstattung nach DIN 18015-2 bis zur kompletten Hausautomatisierung. Die Datenversorgung beginnt mit lediglich einen zentralen TV- und Netzwerkeingang. Auch hier kann ein wesentlich höherer Komfort installiert werden, Netzwerkanschlüsse in mehreren Zimmern oder WLAN-Repeater.
Da die Verkabelung nicht direkt auf den Eco-Panelen liegen darf muss sie auf der Lehmverputzung liegen oder auf dem Dämmstoff. Generell sollte man entsprechend viele Leitungen, mit Steckdosen und Lichtanschlüssen, vorsehen. Die folgende Auflistung ist lediglich ein Denk Anstoß, keinesfalls ein Muss oder eine komplette Auflistung:
>
Genügend Steckdosen;
> Lichtschalter für Decken-
und Wandauslässe (also Decken und Wandlampen) sowie Spots. Teils
über Dimmer, teils über Bewegungsmelder, teils ganz normale
Schalter;
> TV-Buchsen (Wohnzimmer, Schlafzimmer,
Gästezimmer);
> DSL-Anschlüsse (natürlich
CAT5) (kleine Anmerkung: Cat-7-Kabel macht auch 10-GBit-Ethernet
möglich, ist aber aktuell für den Einsatz im Heimbereich
noch vollkommen ungeeignet. Es gibt kaum Geräte für
Normalanwender, die einen solchen Anschluss nutzen);
>
Jalousien-Steuerung über Timer;
> Kameraüberwachung,
Alarmanlage;
> Außenbeleuchtungen
mit
Bewegungsmeldern;
> Strom für Außenanlagen;
>
Separate Stromkreise für z.B. Backofen und Waschmaschine;
De facto kann eine umfassende Stromversorgung zwar den Komfort enorm verbessern, ist aber ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor (nicht nur bei der Installation, erst recht im Betrieb, was die Öko-Bilanz des gesamten Hauses ziemlich beeinträchtigt). Wir wollen Ihr neues zu Hause so sicher und schön wie möglich machen, wir möchten Sie auf der anderen Seite auch energiesparend beraten.
Wasser ist lebenswichtig. Hier muss sich der Bauherr an die Gegebenheiten vor Ort (Gemeinde, Stadt) anpassen. Relativ frei ist man in der Planung einer Gartenbewässerung. Ein Brunnen ist lediglich genehmigungspflichtig und kann sich je nach Lage in einigen Jahren amortisieren. Sinnvoll kann auch eine entsprechende Anlage zum Auffangen des Regenwassers sein. Solche Anlagen müssen nicht beim Bau des Hauses mit geplant und fertiggestellt werden. Es kann jedoch vernünftig sein, wenn man einmal Baugeld hat, und die Handwerker auf dem eigenen Grundstück, solche Dinge auch gleich zu vollenden.
Die Heizung sollte ökologischen Anforderungen, auch zukunftsweisend, unbedingt genügen. Ein Sparen an der Heizungsanlage führt unweigerlich zu hohen Folgekosten. Unter diesem Aspekt ist eine normale wasserführende Fußbodenheizung mit Estrich die kostengünstigste Lösung. Ökologisch sinnvoll ist mit Sicherheit eine Gas-Brennwerttherme mit Solarunterstützung, inkl. Installation, Schornstein, Gasanschluss und Solarthermie-Anlage mit Pufferspeicher auf dem Dach (dies geht allerdings nicht bei einem Reetdach). In jedem Fall ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, inkl. Installation, Bodengutachten und Tiefenbohrung zwar nicht die günstigste, aber definitiv eine sinnvolle mögliche Alternative.